Was ist OL bzw. Orientierungslauf?
Wie das Wort schon sagt, besteht der Orientierungslauf aus Orientieren und Laufen. Neben der physischen Voraussetzung sich einigermaßen schnell durch unwegsames Gelände bewegen zu können, muss auch der Geist und das Hirn mitspielen.
Das ganze funktioniert so:
Beim Orientierungslauf bekommt man eine speziell angefertigte Landkarte. Auf dieser Karte befindet sich eine vorgegebene Strecke mit mehreren Postenstandorte. Der Wettkämpfer versucht möglichst Fehlerfrei mit guten Routen die Strecke so schnell wie möglich zu absolvieren.
Die OL-Karte: Die OL-Karte liefert dem Läufer alle wichtigen Daten in Form von Symbolen und Zeichen, um sich im Wald zurechtzufinden. Im Unterschied zu manchen anderen Landkarten sind auf einer Orientierungslaufkarte eine Vielzahl von natürlichen Objekten sehr detailliert dargestellt, wie Geländeformen mit Hilfe von Höhenlinien, Gewässer, bauliche Anlagen, Felsen und Steine und die verschiedenen Vegetationsstufen. All diese Dinge sind auf normalen Wanderkarten nur spärlich, meistens jedoch gar nicht eingezeichnet.
Die Karte ist somit das wichtigste Hilfsmittel des Orientierungsläufers. Die OL-Karte unterscheidet sich zu anderen Karten durch mehrere Besondereheiten wie zum Beispiel: Maßstab, Äquidistanz bzw. Höhenlinienabstand und Signaturen.
Die Ausrüstung:
Für Anfänger des Orientierungslaufes, ist eine normale wetterfeste bzw. stabile Kleidung und ein festes Schuhwerk völlig ausreichend. Die Bekleidung sollte den Körper vor der Vegetation im Gelände (Dornen, Brennnessel, Ästen, spitzen Steinen, etc.) schützen. Erst wenn man den Sport professionell ausüben möchte, sollte man sich eine spezielle Ausrüstung anschaffen. Im Gegensatz zu anderen Sportarten bewegt sich der finanzielle Aufwand in einem angemessenen Rahmen.
Der Kompass:
Der Kompass wird beim Orientierungslauf als wichtiges Hilfsmittel zur Bestimmung der Laufrichtung und zur Ausrichtung der Laufkarte Richtung Norden verwendet. Es gibt jedoch auch Spitzenläufer, die auf die Zuhilfenahme eines Kompasses verzichten und sich nur mit der OL-Karte im Gelände zurecht finden. Kompasse gibt es in verschiedenen Größen und Ausführungsformen wie zum Beispiel: den Plattenkompass und den Daumenkompass.
Laufschuhe: welche durch ihre sehr grob strukturierte Sohle beim Laufen festen Halt geben. OL-Schuhe sind ideal an den Fuß angepasst so dass der Fuß nicht hin- und herrutschen kann und lästige Blasen verursacht.
Laufanzug:
Orientierungsläufer benutzen meist einen dünnen, leichten und atmungsaktiven Stoff für die speziellen Laufhosen und -oberteile. Nylon eignet sich am besten und schränkt auch bei Nässe, Kälte und Hitze die Bewegungsfreiheit so gut wie gar nicht ein. Außerdem wird der Stoff nicht viel schwerer, wenn er nass wird, er ist vor allem einfach zu reinigen und er schützt vor Ästen, Dornen, Brennnessel und vielen anderen unliebsamen Sträuchern.
Schienbeinschützer bzw. Beinschoner: werden zusätzlich als Schutz vor Unterholz und verschiedenen Pflanzen verwendet. Sie bestehen auch meist aus Nylon und sind am Schienbein verstärkt.
Zeitnehmungs- und Kontrollsysteme: Bei Wettkämpfen wird von jedem Läufer die Laufzeit elektronisch gemessen. Die Art der Zeitnehmung hat sich in den letzten Jahren modernisiert und vereinfacht, was den Aufwand für Veranstaltungen um einiges reduziert.
Tipps für Anfänger
Lesen der Karte
Versuchen Sie, einfach einmal die Karte zu lesen. Diese Karte ist eine Spezialkarte für den Orientierungslauf. Es gibt viele Unterschiede zu herkömmlichen Karten. Vor allem aber: Sie ist um ein Vielfaches genauer. Eine Legende zum Lesen ist auf jeder Karte abgedruckt.
Einnorden
Bringen Sie die Karte in die richtige Lage. Drehen Sie sie so lange, bis Karte und Gelände übereinstimmen. Vergleichen Sie Gelände und Karte.
Kompass
Die braunen Pfeile auf der Karte zeigen nach Norden. Die blauen durchgehenden Linien sind Nordlinien, die helfen, den Kompaß leichter einzustellen. Wenn Sie einen Kompaß haben, legen Sie ihn so auf die Karte, daß zum einen die Spitze zum Punkt zeigt, wo Sie hinwollen und zum anderen die Kompaßkante eine Linie vom Ausgangspunkt zum Zielpunkt bildet.
Jetzt drehen Sie die Kompaßrose so lange, bis der Innenpfeil nach Norden zeigt und die Kompaßlinien mit der Kartenlinie paralell sind. Wenn Sie jetzt den Kompaß von der Karte nehmen und die Richtung so lange drehen, bis Kompaßnadel und Kompaß-Nord paralell stehen, haben Sie die richtige Laufrichtung.
Der Weg zum nächsten Kontrollpunkt
Kontrollpunkte heißen in der OL-Sprache "Posten". Wenn Sie Ihren Kompaß eingestellt haben, überprüfen Sie nocheinmal die Richtung. Danach überlegen Sie, welcher Weg von der Karte her am besten sein könnte. Erst wenn Sie sich fix festgelegt haben, sollten Sie loslaufen. Der direkteste Weg ist nicht immer der schnellste. Überlegen Sie auch, an welchen Punkten Sie kontrollieren können, wo Sie sich jeweils befinden.
Die Berge auf der Karte
Alle Erhebungen sind mit braunen Linien (Höhenschichtlinien) dargstellt. Der Höhenunterschied von einer Linie zur anderen beträgt 5 m. In der OL-Sprache heißt dies "Äquidistanz". Die Höhenschichtlinien sind gedachte Linien im Gelände. Zur besseren Vorstellung folgendes Bild: Stellen Sie sich vor, ein Berg wäre exakt mit Bändern abgesteckt. Alle fünf Höhenmeter ein Band. Sie sitzen im Flugzeug und sehen diesen Berg von oben. Das wären dann "sichtbare" Höhenschichtlinien.
Die Kontrollpunkte
Die "Posten" sind 30 x 30 cm große rot-weiße Lampions mit dreieckiger Grundform und einer Kontrollzange. Meist werden sie auf Holz- oder Metallgestelle montiert oder hängen direkt auf Stämmen und Ästen in 1-Meter-Höhe. Die "Posten-Standorte" sind immer sehr unterschiedlich. Alles, was in der Karte definitiv dargstellt ist, kann ein Posten-Standort sein. Vom Zauneck bis zum Erdloch. Bei Wettkämpfen gibt es zur Laufstrecke eine exakte "Postenbeschreibung" inklusive Kontrollnummer.
Training
Wenn Sie es einfach einmal probieren wollen, reicht schon eine Karte allein als Grundlage. Legen Sie sich einfach selbst eine klare Stecke mit einigen Punkten. Versuchen Sie einfach nur anhand der Kartendetails den vermeintlichen Punkt im Gelände zu finden. Kontrollieren Sie während des Laufes immer Ihren eigenen Standort. Sie müssen immer wissen, wo Sie sind. Versuchen Sie kleine, einfache Strecken und steigern Sie den Schwierigkeitsgrad mit wachsendem Können.
Orientierungslauf kann jeder lernen und das Alter spielt dabei keine Rolle! Unsere Vereinsmitglieder sind sowohl Leistungssportler als auch Hobbyläufer, Gelegenheitssportler, Reiselustige, Schüler, Kindergarten Kinder, Pensionisten, Studenten, Berufstätige, Familien, etc.
Wenn Sie gerade dabei sind, den ersten Schritt für Ihr neues Hobby zu setzen, viel Vergnügen und ein tolles Abenteuer bei der Jagd nach den OL-Posten! Absolvieren Sie einmal ein Schuppertraining mit einem der zahlreichen Spitzenkönner des ASKÖ Henndorf, oder schauen Sie einfach einmal zum OL-Training vorbei. Wenn Sie mehr Wissen wollen, schreiben Sie uns doch einfach eine
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